Es gibt keinen Fund eines Brettchenwebstuhls aus der Eisenzeit. Beispiele aus der Völkerkunde zeigen jedoch verschiedene Möglichkeiten, die Fäden zu spannen. Die einfachste Möglichkeit ist, die Kettfäden an der eine Seite an einem Baum oder Pfahl anzubinden und auf der anderen Seite am Gürtel der Weberin. Die schränkt jedoch die Beweglichkeit der Weberin ein.
In verschiedenen eisenzeitlichen Siedlungs und Grabfunden in ganz Mitteleuropa sind sogenannte "Spulen" zu Tage gekommen, deren Funktion zunächst unklar war. Grabfunde im etruskischen Verucchio (8.- 7. Jh. v. Chr.) legen es nahe, diese Spulen und gelochte Abstandshalter als Bestandteile von Brettchenwebgeräten zu identifizieren (siehe: M. Gleba/ U. Mannering, Textiles and Textile Production in Europe. From Prehistory to AD 400, Oxford 2012, S. 254ff.).
Unser Webstuhl verwendet Spulen und Abstandhalter in Verbindung mit einem Rahmen, wie er heute noch in Südamerika zum Weben von Bändern benutzt wird. Die vier Kettfäden eines Brettchens werden jeweils an einer Spule befestigt